Sonntag, 22. März 2015

Buchrezension: 28 Tage lang

Titel: 28 Tage lang
Autor: David Safier
Verlag: Rowohlt
Erscheinungsort: München
Erscheinungsjahr: 2014
ISBN: 978-3-499-21174-4
416 Seiten
Quelle: http://davidsafier.de/david-safier-28-tage-lang.html

Klappentext:
1943. Mira bringt sich und ihre kleine Schwester Hannah durch den harten Warschauer Ghetto-Alltag, indem sie unter Einsatz ihres Lebens Essen schmuggelt. Doch jetzt soll die gesamte Ghettobevölkerung umgebracht werden. Mira schließt sich dem Widerstand an. Der kann der übermächtigen SS länger trotzen als vermutet. Viel länger. Ganze 28 TAGE lang.

28 Tage, in denen Mira sich entscheiden muss, wem ihr Herz gehört: Amos, der noch möglichst viele Nazis mit in den Tod nehmen will, oder Daniel, der sich um die Waisen in den Bunkern kümmert.

28 TAGE, in denen sie sich immer wieder der Frage stellen muss: Was für ein Mensch willst du sein?.

28 Tage, um ein ganzes Leben zu leben.
28 Tage, um die wahre Liebe zu finden.
28 Tage, um eine Legende zu werden.


Meine Meinung:
Ich habe dieses Buch zum Geburtstag geschenkt bekommen ohne das ich vorher davon gehört hatte. Ich hatte vorher schon alle Bücher von David Safier gelesen, welche ja grundsätzlich eher lustig sind. Bei diesem Buch war mir beim Cover schon klar das es vermutlich anders sein würde.
Als ich das Buch einmal angefangen hatte zu lesen konnte ich kaum damit aufhören. Es fesselt einen in der Erzählung und man will wissen wie es weitergeht, nicht ohne die Hoffnung aufzugeben das am Ende alles gut wird. Auch wenn ich den historischen Kontext gut genug kenne um zu wissen das die Wahrscheinlichkeit eher gering ist.
An einem Abend konnte ich es einfach nicht aus der Hand legen weil es so spannend war, bis irgendwann die Vernunft gesiegt hat (das ich am nächsten Morgen wieder früh aufstehen muss) und ich das Buch doch zur Seite gelegt habe. Es hat mich aber auch im Schlaf nicht in ruhe gelassen ich habe die ganze Zeit davon geträumt und die Geschichte weitergeträumt (allerdings nicht so wie es letztendlich war).
Auch wenn der Charakter Mira auf keiner einzelnen real existierenden Figur basiert ist grundsätzlich sicher alles was im Buch beschrieben ist vorgekommen und das macht es so traurig.
Zu wissen das das alles passiert ist.
Menschen die nichts verbrochen haben sondern einfach nur einer anderen Religion angehört haben.
Es macht einen demütig wenn man sein eigenes Leben betrachtet was einen da oft nervt oder aufregt und dann denkt man es gibt Leute denen es damals deutlich schlechter ging und die trotzdem noch versucht haben das beste raus zu holen und sich nicht unter kriegen zu lassen. Genauso wie es auch heute noch Leute gibt deren Lebensumstände und Bedingungen deutlich schlechter sind als der Lebensstandard in Deutschland ist.
Trotzdem was alles passiert ist und was man alles weiß werden weiterhin Leute verfolgt nur weil sie eine andere Religion haben.
Außerdem schämt man sich fast weil es die eigenen Landsleute waren die sich damals so verhalten haben und das mitgemacht haben.
Außerdem denkt man darüber nach wie man sich selber wohl verhalten hätte in einer solchen Situation, egal in welcher Rolle: Gefangener, Polizei oder ganz normaler Bürger.

Fazit:
Ein tolles Buch!
Spannend, fesselnd, traurig, bestürzend, tragisch, schön.
Von allem etwas, inklusive Realitätsbezug.